Vertrag von 1632 ausgehöhlt
Maryland hatte schon den District of Columbia an den Bund abgetreten, der nun zwischen beiden Staaten liegt und die Hauptstadt Amerikas bildet.
Die Klage Virginias auf ein Wasserentnahmerecht durch eine bis in die Flussmitte hineinstoßende Röhre entschied das Gericht unter Hinweis auf einen weiteren Vertrag von 1785, der Virginia das Recht, den Strand zu reparieren sowie Wasser für die Anlieger abzuzapfen, zusprach. Nach der neuen Entscheidung darf Virginia ganze Landstriche mit dem Wasser des Potomac versorgen und braucht sich nicht auf die Entnahme am trüben Flussrand zu beschränken. Damit endet ein seit nahezu vier Jahrhunderten schwelender Streit, in welchem die Grenze zwischen beiden Staaten erst 1877 verbindlich festgelegt worden war, und zwar an den Niedrigwasserlinie auf der Seite Virginiens. Die Festlegung der Grenze durch eine schiedsgerichtliche Auslegung des Staatsvertrages von 1785 stellte den materiellen Kern des gegenwärtigen Falles dar.
Die originäre Zuständigkeit des Obersten Bundesgerichtshofs für Streitigkeiten zwischen den Einzelstaaten ist in der Bundesverfassung geregelt.