Sextoleranz variabel
Overview
Lyle v. Warner
Bros. Sex Discr.
CK - Washington. Ein Berufungsgericht des Staates Kalifornien entschied am
21. April 2004, dass bei einem sexorientierten Berufsbild andere
Sexdiskrimierungskriterien gelten können als in anderen Bereichen. Der
Fall
Amaani Lyle v. Warner Brothers Television Productions et al., AZ: B160528
betrifft eine Assistentin des
Friends-Produktionsteams, der wegen
langsamen Tippens gekündigt worden war. Sie hielt hingegen der
Arbeitgeberin vor, ein obszönes Betriebsklima geduldet zu haben.
Die Beklagten entgegneten, gewisse anstößige
Ausdrucksweisen und Witze seien für den kreativen
Schöpfungsprozess bei einer Serie, die sexuell aktive Charaktere betreffe,
unerlässlich.
Lyle v. Warner
Bros. Sex Discr.
Ein weiterer Klagantrag behauptet eine Rassendiskriminierung, weil Lyle als Schwarze laufend rügte, dass das Friends-Programm keine Schwarzen zeige, und das Team sie deshalb los sein wollte. Lyle verlor in der ersten Instanz, und ihr wurden Verfahrenskosten von $415.800 auferlegt.
Das Berufungsgericht gab der Berufung teilweise statt und wies insofern das Untergericht an, die Fakten den Zivilgeschworenen zur Prüfung vorzulegen. Soweit Lyle die Plausibilitätsprüfung der Merkmale des einzelstaatlichen Fair Employment and Housing Act durch die notwendigen Behauptungen nicht bestehen konnte, wurde die Berufung abgewiesen, da die Beklagten ihre Beweislast zur Frage der nichterbrachten Leistungen erfüllt hatten. Ihre Kündigung war legitim; die mangelhaften Leistungen waren nicht vorgeschoben.
Andererseits gelang es Lyle, Nachweise für Verletzungen der betrieblichen Vorschriften zu sexueller und rassistischer Sprache und Handlung zu behaupten und Widersprüche in den Aussagen des Produktionsteams darzulegen, die nach der Auffassung des Berufungsgerichts ausreichen, die relevanten Fakten der Jury zur Beurteilung eines feindlichen Betriebsklimas vorzulegen, selbst wenn es eine gewisse Freizügigkeit im Rahmen des Schöpfungsprozesses unterstützte.