Gefangene und Kriegsgefangene
CK - Washington. Die hier zirkulierenden Erklärungen der
Vorfälle in US-Gefängnissen im Irak wirken wie eine Fata
Morgana. Die Gefangenenmisshandlung in amerikanischen Gefängnissen ist gut
dokumentiert und wird von der Öffentlichkeit, der viel an Vergeltung und
wenig an Rehabilitation liegt, als normales Risiko einer Straftat hingenommen:
Vergewaltigung und Mord zählen ebenso dazu wie von
Gefängnisverwaltungen tolerierte oder unterstützte Sexvermittlung von
Gefangenen.
Wenn dasselbe Personal im Traumazustand des Krieges solche Erfahrungen und den rachdürstigen Volkswillen im Ausland umsetzt, darf das Ergebnis nicht verwundern. Wo Menschenwürde keinen Verfassungsrang besitzt, die hochgepriesene Verfassung zudem nicht jedem Menschen den Menschenrang, sondern manchen halt die Sacheigenschaft als Sklave oder Indentured Servant einräumte, wo Wärter Genf nicht einmal auf der Landkarte finden, und wo die Moral als politisches Schlagwort einer Partei gepachtet ist, erscheint es nun witzlos, Fehler auf höchster Ebene durch Militärstrafverfolgung unterster Chargen wegwischen zu wollen.
Was aus dem Irak bekanntgeworden ist, spiegelt sich im Alltag der USA nun bereits in der Verhaftung von verdächtigen, aber nicht hinreichend belegbar Verdächtigten nach dem Patriot Act, das plötzliche und langzeitige Verschwinden von Material Witnesses und vielerlei kleinen, aber systematischen Eingriffe. Allen und der Welt Gutes tun zu wollen, liegt ebenso in der amerikanischen Psyche wie die Schwäche, im Traumazustand zu fürchterlichen Entgleisungen fähig zu sein, vor denen auch der Glaube an die beste Verfassung der Welt nicht schützt.
Wenn dasselbe Personal im Traumazustand des Krieges solche Erfahrungen und den rachdürstigen Volkswillen im Ausland umsetzt, darf das Ergebnis nicht verwundern. Wo Menschenwürde keinen Verfassungsrang besitzt, die hochgepriesene Verfassung zudem nicht jedem Menschen den Menschenrang, sondern manchen halt die Sacheigenschaft als Sklave oder Indentured Servant einräumte, wo Wärter Genf nicht einmal auf der Landkarte finden, und wo die Moral als politisches Schlagwort einer Partei gepachtet ist, erscheint es nun witzlos, Fehler auf höchster Ebene durch Militärstrafverfolgung unterster Chargen wegwischen zu wollen.
Was aus dem Irak bekanntgeworden ist, spiegelt sich im Alltag der USA nun bereits in der Verhaftung von verdächtigen, aber nicht hinreichend belegbar Verdächtigten nach dem Patriot Act, das plötzliche und langzeitige Verschwinden von Material Witnesses und vielerlei kleinen, aber systematischen Eingriffe. Allen und der Welt Gutes tun zu wollen, liegt ebenso in der amerikanischen Psyche wie die Schwäche, im Traumazustand zu fürchterlichen Entgleisungen fähig zu sein, vor denen auch der Glaube an die beste Verfassung der Welt nicht schützt.