CK • Washington. Im Zivilverfahren gehören in den USA
Common Law-Ansprüche vor die
Jury und
Equity-Ansprüche vor den Richter. Auf das Juryverfahren können die Parteien verzichten. Doch wenn es beantragt wird, gehört den Geschworenen in der Regel das letzte Wort. Die erste Instanz ist mit ihrem Verdikt aber nicht abgeschlossen.
Nach dem
Jury-Spruch können die Parteien weitere Anträge stellen, oder der Richter kann ein Urteil erlassen. Neben Schadensersatzkorrekturen durch
Additur oder
Remittitur kann ein neues
Jury-Verfahren als
New Trial beantragt werden. Ein falsches Verdikt kann schließlich vom Richter ersetzt werden. Der Antrag lautet dann auf ein
Judgment non Obstante Veredicto oder
Judgment as a Matter of Law.
Beispielhaft erörtert das Bundesberufungsgericht des elften Bezirks am 21. März 2007 in Sachen
Action Marine Inc, et al. v. Continental Carbon Inc., China Synthetic Rubber Corp., Az. 06-11311, mehrere Alternativen in diesem Verfahrensstadium. Die vor den Geschworenen unterlegenen Beklagten verloren noch in der ersten Instanz ihre Anträge auf
New Trial, Judgment as a Matter of Law und Berichtigung des vom Richter nach der Ablehnung dieser Anträge erlassenen Urteils. Das Berufungsgericht überprüft auch die Zumessung von Strafschadensersatz,
punitive Damages.
Angesichts der Vielfalt der Ergebnisse nach einem Geschworenenspruch ist nahezu unverständlich, dass sich die Medien immer wieder auf ihre Verdikte stürzen, wenn sie etwas aus dem Rahmen fallen. Die Korrektur in der ersten Instanz gehört zur Rechtsordnung wie das Amen in der Kirche, und die meisten Ausreißer werden im amerikanischen Recht von den Rechtsanwälten und Richtern als solche erkannt.
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