Der Hauptstadt der USA steht der Weg zum Obersten Bundesgerichtshof der Vereinigten Staaten zur Verteidigung seines Waffenverbots offen. Die andere sich aufdrängende Ebene, der Kongress, ist ihm verschlossen, denn die Bürger des District of Columbia haben nur eine beobachtende Vertretung in der Legislative des Bundes. Ihr Wahlrecht ist eingeschränkt.
Das Waffenverbot hat das Bundesgericht aufgehoben; der United States Court of Appeals for the District of Columbia Circuit bestätigte das Urteil im Fall Parker v. DC. Die nächste Instanz ist der Supreme Court.
Dort sitzt nun Richter Alito, der sogar ein Verfassungsrecht auf den Besitz von Maschinengewehren verteidigt. Staaten und Gemeinden mit waffenbesitzeinschränkenden Gesetzen befürchten, dass der District of Columbia im Supreme Court verlieren würde. Das Urteil würde Präzedenzwirkung für die gesamten USA entfalten. Auch die weniger strikten Einschränkungen des Waffenbesitzes in zahlreichen Staaten könnten damit fallen.
Verzichtet die Hauptstadt auf die Revision, gewinnt das Land, doch in Washington darf dann legal geballert werden. Bis zum Ablauf der Revisionsbegründungsfrist könnte D.C. mit den Abgeordneten der Staaten, die ein Waffenverbot kennen, verhandeln, um ein Gesetz durch den Kongress zu schleusen, das sein Verbot wieder legalisiert, und dann auf die Revision verzichten. Der Zeitdruck macht dies unrealistisch.