CK • Washington. Die geheimste Zahl in den USA ist die Steuernummer, gemeinhin als Social Security Number bekannt. Früher wurde sie locker herausgegeben. Seit es Hacker gibt, hütet man sie wie einen Schatz. Ausländer verwirrt das, da sie ihre Nummer veröffentlichen müssen. Nun wird es immer notwendiger, eine amerikanische Steuernummer zu besitzen.
Zahlreiche Vorgänge erfordern sie, sonst darf ein Kunde nicht bezahlen, eine Bank ein Erbe nicht auszahlen, eine Immobilie nicht verkauft werden - oder eine neue US-Tochterfirma darf kein Personal einstellen. Da nützt die ausländische Tax-ID nichts - eine amerikanische muss beschafft werden. Zu allem Überfluss hat der Kongress dem Finanzamt die Mittel stark gekürzt. Der Erwerb der Steuernummer wird zum teuren Hürdenlauf.
Immer weniger Finanzbeamten dürfen Nachfragen beantworten. Gleichzeitig stieg die Zahl der Formulare zur Beantragung von Steuernummer oder Unbedenklichkeitsbescheinigung. Die Liste reicht vom SS-4 über das W8-BEN bis zu Subformularen für bestimmte Zwecke - alle mit schwer verständlichen Anweisungen, die im internationalen Kontext wenig nützen.
Wenn am Flughafen die Sicherheitskontrolle für einen Bonus von $85 für den Staat beschleunigt werden kann, sollte ein schneller, doch kostenpflichtiger Erwerb der Steuernummer und -bescheinigungen auch denkbar sein. Am 1. April 2016 soll daher ein $500-Programm beginnen, das eine Vorzugsbehandlung garantiert.
Selbst ausländische Pässe werden im Fast Track Tax-ID-System als Identitätsbescheinigungen anerkannt, wenn sie mit einem Steuernummernachweis aus einem FATCA-Land vorgelegt werden. Beide Dokumente müssen durch eine vom zuständigen Landgericht ausgestellte Apostille verifiziert sein.