Spinnt der Richter?
CK • Washington. Zum Lachen, wenn's nicht so traurig wäre: Richter Saier bezeichnet das Obergericht als Känguru-Gericht, droht dem Angeklagten mit Lebenslang für Raserei, erzwingt eine illegale Absprache und lässt zu, dass sein Personal die Strafe im schriftlichen Urteil erhöht und Strafen für eine weitere Tat einfügt. Bei Rot durch die Kreuzung: Sechs Jahre Haft als Gnade?
Der Berufungsanwalt findet keine Fehler und lässt das Berufungsgericht selbst suchen, welches gleich acht Schwächen entdeckt. Nach den daraufhin folgenden Schriftsätzen und Beratungen gelangt das Känguruh-Gericht zur Erkenntnis, dass der von seiner Arbeitsbelastung frustrierte Richter den Angeklagten und den Ruf der Justiz geschädigt und Steuergelder verschwendet hat.
Der erschreckende Vorgang wird unterhaltsam und dennoch mit gebotener Würde im Urteil vom 27. Dezember 2006 in Sachen The People v. Donald Louis Zackery, Az. C051431, beschrieben. Lesenswerte Anmerkungen aus Kalifornien gibt es im Blog von Professor Martin. Aus dem Urteil erklärt sich auch die mysteriöse, vielen nur aus Film und Funk bekannte Rolle des Clerk of the Court. Kangaroo Court Strafrecht USA