CK • Washington. Seit die USA ihren Bürgerkrieg hinter sich haben, ist ein Kosovo in den USA unvorstellbar. Den später eingeführten Einheitsschwur,
Pledge of Alliance, rezitieren Schüler allmorgendlich. Der Glaube an eine Verfassung für eine Nation hält die USA zusammen. Kleiner werden die USA nicht, allenfalls größer.
Vom Budget her dürfte der Irak schon dazugehören. Wo Fremdsprachige im Lande übermächtig werden, zieht man um; wenn deren Probleme dort merkwürdig erscheinen, wie in Arizona oder Florida, trennt man sich nicht, sondern vertraut darauf, dass Distanz einerseits und einzelstaatliche Souveränität andererseits solche Situationen im eigenen Staat nicht zulassen würden.
Was hält denn die Staaten zusammen? Vielleicht die Tatsache, dass jeder Staat sein eigenes Recht besitzt und auf seine eigene Art und Weise entwickelt und spricht. Jeder kocht sein Süppchen nach Omas Geheimrezept: eigenes Vertragsrecht, eigenes Recht der unerlaubten Handlungen, eigenes Versicherungs- und Verkehrsrecht. Die Einheitlichkeit des Bundes wirkt nicht so übermächtig, dass man sich im Streit von ihm trennen müsste, wenn er Unzumutbares fordert. Für die einzelnen Staaten bleibt der Bund trotz allem in wichtigen Dingen eine nette, doch leider teure Randerscheinung.
[Unabhaengigkeit, Bund, Bundesstaaten, Einzelstaaten, USA, Gesetzgebung]