Diese unterschiedlichen Einstellungen sind dafür verantwortlich, dass auf Kreis- und Ortsebene differenziert vorgegangen wird und der einzelstaatliche Gesetzgeber in der gegenwärtigen Legislaturperiode nur einen Teil der fremdenfeindlichen Gesetzesentwürfe verabschiedet.
Etwa 300000 Fremde leben in Virginia illegal und 400000 legal. Die Wirtschaft braucht alle. Sie will vom Gesetzgeber nicht gezwungen werden, Fremde zu entlassen, weil sie im Betrieb nicht immer englisch sprechen. Werden Strafrichter das neue Gesetz akzeptieren, angeschuldigte Ausländer nicht mehr auf Kaution freizulassen? Selbst in Virginia wurde die Bill, Englisch zur Staatssprache zu erklären, abgelehnt.
In vielen Staaten der USA haben die Xenophoben noch weniger Erfolg. In Maryland auf der anderen Seite des Potomac kümmert sich der Staat um die Umwelt und sieht kein Ausländerproblem. In Washington wirkt es normal, dass nach einem Wohnhaus-Großbrand Konsuln zahlreicher Staaten anreisen, um 100 Latino-Familien helfen. Dass man sich landesweit auf zentralamerikanische Sitten, kritische Einstellungen gegenüber der US-Rechtsordnung und Polizei und ein von Spaniern nicht gerade gepriesenes Spanisch einstellen muss, hat man bereits akzeptiert.