Nach der Stellungnahme des mitverklagten Gang-Spezialisten und Mitglied der Gefängnisleitung, Bruce Muraski, stelle das Rollenspiel eine Bedrohung für die Sicherheit der Einrichtung dar, da die Bildung von Gangs zu befürchten sei und die Gefangenen sich in eine alternative Realität flüchteten. Mit 20 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet der Gangbildung in Gefängnissen ist Muraski ein angesehener Experte.
Hiergegen wendet sich einer der Insassen und bringt in dem Rechtsstreit Singer v. Raemisch, et al., Az. 07-3400, 15 Stellungnahmen von Mithäftlingen und Rollenspiel-Experten als Beweismittel vor. Nach diesen Stellungnahmen fördere das Spiel keinerlei Gangbildung, sondern sei dagegen geeignet, Häftlinge zu rehabilitieren und von der Mitgliedschaft in Gangs und unerwünschten Aktivitäten fernzuhalten. Es sei ihnen noch nie zu Ohren gekommen, dass D&D zu Gang-Verhalten geführt habe.
Der Prozess vor dem Bundesberufungsgericht des siebten US-Bezirks entscheidet sich an einer Beweislastverteilung. Dem Kläger ist es nicht gelungen, qualifizierte Beweismittel vorzubringen, die die Stellungnahme Muraskis widerlegen. Dieser kommt aufgrund seiner Erfahrung als Mitglied der Gefängnisleitung ein besonderer Stellenwert zu, der nicht mit einfachen Gegendarstellungen angegriffen werden könne.
Die Richter erkennen zwar am 25. Januar 2010, dass die Gefangenen ebenfalls viel Erfahrung hätten, was das Leben in Gefängnissen anbelangt; doch stammen diese Erfahrungen von der verkehrten Seite der Gitterstäbe und seien daher nicht gleichwertig.
Im Übrigen seien die Stellungnahmen der Rollenspiel-Experten, die einen Zusammenhang mit einer Gang-Bildung in der Vergangenheit dementierten, ungeeignet, eine Zukunftsprognose zu stützen, um die es ja hier gehe. Nach Auffassung des Gerichts könnten die Insassen immer noch andere, nicht verbotene Spiele spielen - zum Beispiel Schach.