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Mittwoch, den 24. Juli 2013

Nie in USA, nie ins US-Gericht  

US-Gericht für ausländischen Hersteller unzuständig
.   Um das vielbeschworene Usurpieren der Gerichtsbarkeit durch US-Gerichte für Fälle mit internationalem Bezug ist es nicht mehr gut bestellt. Immer häufiger verzichten diese auf die Ausübung ihrer Gerichtsbarkeit. Entweder geschieht dies freiwillig nach dem Forum non conveniens-Grundsatz bei bestehender personal Jurisdiction, oder einfach, weil die ausländische Beklagte den Mangel der Anküpfungen an den amerikanischen Markt überzeugend darlegt. Das kann zwar teuer sein, ist jedoch wirkungsvoll.

Im Fall Kingsmill v. Roundo AB hatte der Hersteller aus Schweden eben diesen Erfolg: Keine hinreichenden Beziehungen zu den USA, obwohl er seine Maschinen dorthin vertrieb. Dabei ging er vorsichtig vor, wie das Bundesgericht im Forumstaat Pennsylvania bei der Abwägung der Merkmale des Long Arm Statute und der bundesverfassungsrechtlichen Minimum Contacts am 18. Juli 2013 feststellte:
Roundo's principal place of business is in Hässleholm, Sweden; it maintains neither offices nor personnel in Pennsylvania, and it has no affiliates, agents, or property of any kind in the state. Neither has Roundo ever been licensed to do business in Pennsylvania, nor does Roundo directly market or advertise in the state. Roundo has never sent a representative into Pennsylvania. The machine in question reached Pennsylvania in August of 2003, when Plaintiff's employer purchased it from Roundo's former exclusive distributor for the United States, Comeq, which is located in Maryland. … Comeq initially purchased the machine from Roundo, which Roundo delivered to Comeq in Maryland.
Notably, Roundo has never made a direct sale or delivery to anyone in the United States. Instead, Comeq purchases the machines from Roundo, which Roundo delivers to Comeq. AaO 2.







CK
Rechtsanwalt u. Attorney Clemens Kochinke ist Gründer und Her­aus­ge­ber des German Ame­ri­can Law Journal in der Digitalfassung so­wie von Embassy Law. Er ist nach der Ausbildung in Deutschland, Mal­ta, Eng­land und USA Jurist, vormals Referent für Wirt­schafts­politik und IT-Auf­sichtsrat, seit 2014 zudem Managing Part­ner einer 75-jäh­ri­gen ame­ri­ka­nischen Kanzlei für Wirtschaftsrecht. Er erklärt deutsch-ame­ri­ka­ni­sche Rechts­fra­gen in Büchern und Fachzeitschriften.

2014 erschien sein Kapitel Vertragsverhandlung in den USA in Heus­sen/Pischel, Handbuch Vertragsverhandlung und Ver­trags­ma­na­ge­ment, und 2012 sein Buchbeitrag Business Nego­ti­ati­ons in Ger­ma­ny in New York, 2013 sein EBook Der ame­ri­ka­ni­sche Vertrag: Planen - Ver­han­deln - Schreiben.

Die meisten Mitverfasser sind seine hochqualifizierten, in das amerikanische Recht eingeführten Referendare und Praktikanten.