In der Sache ging es in Kaley v. United States um strafrechtliche Beschuldigtenrechte. Verhandlungen vor dem Supreme Court bestehen aus zwei 30-Minuten-Vorträgen der jeweiligen Parteivertreter, in welchen die Vertreter ihre Rechtsansichten darlegen. Schnell zeigte sich, dass es weniger Vorträge als vielmehr Kreuzverhöre waren, regelmäßig fielen die Richter den Vertretern bereits nach einigen Sätzen ins Wort und stellten Zwischenfragen. Überrascht waren die Referendare auch davon, dass die Richter mit ihrer eigenen (Rechts)Ansicht meist nicht hinterm Berg hielten.
Nach pünktlichem Ende der Verhandlung konnten die Referendare noch beobachten, wie sich der Parteivertreter des Antragstellers auf dem Vorplatz feiern und zahlreiche Fotos anfertigen ließ, bevor es zurück in die Kanzlei ging. Fazit: Trotz des frühen Aufstehens sollte man die Gelegenheit zum Besuch des Oberstens Bundesgerichtshofs nutzen!