Die Beklagte beantragte die Aufhebung des Juryspruchs und statt dessen den Erlass eines abweisenden Urteils allein aufgrund der Rechtslage, denn es hätte keine Tatsachenfragen gegeben. Bei der vorliegenden Beweislage sei rechtlich nur ein Ergebnis denkbar, und die Subsumtion der Jury sei nicht erforderlich. Ein Judgment as a Matter of Law sei angezeigt.
Somit sollte der Richter die Entscheidung der Jury ersetzen. Dies ist, entgegen der weit verbreiteten Meinung in Deutschland, möglich. Wir erinnern uns: Das Verdikt beendet das Verfahren nicht. Das Urteil spricht allein der Richter. Er hat hierbei fünf Entscheidungsmöglichkeiten, und zwar:
1. Urteil gemäß dem Jury Verdict.In diesem Fall wies das Bundesgericht für Kansas am 3. Februar 2015 das Vorbringen des Beklagten mit Beschluss als irrelevant zurück. Einmal mehr zeigt sich die Vielfalt der Entscheidungsmöglichkeiten des Richters in den USA. Den Weg zum Urteil beschreibt das Prozessrecht der USA.
2. New Trial: Wenn die Jury spinnt, folgt eine neue Hauptverhandlung vor einer neuen Jury. Das kostet jede Partei mindestens $10000 pro Tag und wird von niemandem gewünscht.
3. JNOV: Judgment Non Obstante Verdicto oder Judgment as a Matter of Law.
4. Remittitur: Der Richter reduziert den von der Jury bestimmten Betrag.
5. Additur: Der Richter erhöht den von der Jury bestimmten Betrag.