Nach Hausverkauf um $293.514,44 bereichert
Anwalt zahlte versehentlich an Mandanten statt Bank
CK • Washington. In die Übertragung von Grundbesitz sind in den USA keine Notare deutscher Art einbezogen; ein Notary Public beglaubigt höchstens eine Unterschrift. Die Übertragung nimmt meist ein Anwalt vor, der einen Vertrag mit einer Grundrechtstitelversicherung unterhält, die auch eine Art Grundbuch führt. In District Title v. Warren zahlte der Anwalt versehentlich eine Hypothekenablöse nicht an die Bank, sondern die Verkäuferin, die den überzahlten Betrag gleich ihrem Sohn schenkte.Kann der Anwalt das Geld zurückerhalten, um die Hypothek abzulösen? Jahrelang stritten sich die Parteien. Am 13. November 2015 erging das Urteil zugunsten des Anwalts. Nach Vertragsrecht schuldet die Verkäuferin den Betrag von $293.514,44 zuzüglich 12% Zinsen auf dessen Hälfte, der Sohn gesamtschuldnerisch denselben Betrag wegen ungerechtfertigter Bereicherung plus 6% Zinsen auf die andere Hälfte, sowie Anwalts- und Gerichtskosten.
Den Beklagten verbietet das Gericht bis zur Befriedigung des Klägers zudem Geschäfte mit einem Wert von mehr als $500. Sie müssen dem Gericht wöchentlich ihre Konto- und Geldbewegungen nachweisen und dürfen ein vom Sohn erworbenes Haus nicht verkaufen. Die 21-seitige Begründung führt lehrreich in die Anspruchsmerkmale von Breach of Contract, unjust Enrichment und permanent Injunction ein.