Wildwasser - Haftungsverzicht - Klage nach Unfall
CK • Washington. Vor der gefährlichen Wildwasserbootsfahrt unterschrieb die Urlauberin einen Haftungsverzicht. Dann ertrank sie im reißenden Strudel. Ihr Sohn verklagte wegen Betruges und nachlässiger Missachtung von Sorgfaltspflichten den Veranstalter. Können diese ihre Haftung ausschließen? In Espinoza v. Arkansas Valley Adventures erklärte das Bundesberufungsgericht des zehnten Bezirks der USA in Denver am 5. Januar 2016 die Rechtslage:
The only question in this appeal is whether Colorado law permits private parties to enforce a contract like this. Under Colorado common law, it's long settled that courts will not give effect to contracts purporting to release claims for intentional, knowing, or reckless misconduct[…] But claims of negligence are a different matter. Colorado common law does not categorically prohibit the enforcement of contracts seeking to release claims of negligence. Instead, and at the most general level, the Colorado Supreme Court has instructed courts to weigh four factors when deciding whether to give effect to agreements along these lines: "(1) the existence [or nonexistence] of a duty to the public; (2) the nature of the service performed; (3) whether the contract was fairly entered into; and (4) whether the intention of the parties is expressed in clear and unambiguous language." […]Von den ersten beiden Faktoren hängt die Entscheidung ab. Dienstleister zur Daseinsvorsorge wie Strom- und Wasserwerke können ihre Haftung nicht freizeichnen lassen, nichtessentielle hingegen wohl. Doch der Kläger meint, das das Staatsgesetz von Colorado Urlaubsdienstleister zu besonderer Sorgfalt auf Flüssen zwinge und sie damit den essentiellen Anbietern gleichstelle. Damit setzt sich das Gericht ausführlich auseinander, um im Ergebnis die Wirksamkeit des Verzichts und auch die Rechtmäßigkeit seines Zustandekommens zu bejahen.