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Freitag, den 22. April 2016

Gesetzgeber löst entschiedenen Fall anders

 
.   Ein Staat verlor einen US-Prozess, doch war das Urteil aus Staatsimmunitätsgründen nichts wert, bis der Kongress ein Sondergesetz ver­ab­schiedete, das die Vollstreckung in das Vermögen der Zentralbank des Sta­ates erlaubte. Die obsiegenden Kläger hatten bereits über Italien und Luxem­burg Dol­larkonten seiner Zentralbank einfrieren lassen. In Bank Markazi v. Peterson fragte die iranische Zentralbank den Supreme Court, ob das Sondergesetz verfassungsvereinbar ist.

Der Oberste Bundesgerichtshof in Washington, DC, entschied am 20. April 2016 gegen die Bank, allerdings mit erheblichem Bauchgrimmen in der Minder­mei­nung. Die Entscheidung bedeutet nämlich einen Teilverzicht auf die Kompe­tenz der Gerichte, Fragen des geltenden Rechts abschließend zu entscheiden.

Kurz nach der Gründung der USA hatte sich der Supreme Court dieses Vorrecht, das heute logisch erscheint, damals jedoch ein Novum darstellte, im Fall Marbury v. Madison erstritten, den jeder Jurastudent im ersten Semester lernt. Seinen Verzicht erklärte das Gericht mit Blick auf den The Iran Threat Reduction and Syria Human Rights Act of 2012 so:
Article III of the Constitution establishes an independent Judiciary with the province and duty … to say what the law is in particular cases and controversies. Marbury v. Madison, 1 Cranch 137, 177. Necessarily, that endowment of authority blocks Congress from requir[ing] federal courts to exercise the judicial power in a manner that Article III forbids. Plaut v. Spendthrift Farm, Inc., 514 U.S. 211, 218. Although Article III bars Congress from telling a court how to apply pre-existing law to particular circumstances, Robertson v. Seattle Audubon Soc., 503 U.S. 429, 438-439, Congress may amend a law and make the amended prescription retroactively applicable in pending cases, Landgraf v. USI Film Products, 511 U.S. 244, 267-268; United States v. Schooner Peggy, 1 Cranch 103, 110.







CK
Rechtsanwalt i.R. u. Attorney Clemens Kochinke ist Gründer und Her­aus­ge­ber des German Ame­ri­can Law Journal in der Digitalfassung so­wie von Embassy Law. Er ist nach der Ausbildung in Deutschland, Mal­ta, Eng­land und USA Jurist, vormals Referent für Wirt­schafts­politik und IT-Auf­sichtsrat, von 2014 bis 2022 zudem Managing Part­ner einer 80-jäh­ri­gen ame­ri­ka­nischen Kanzlei für Wirtschaftsrecht. Er erklärt deutsch-ame­ri­ka­ni­sche Rechts­fra­gen in Büchern und Fachzeitschriften.

2021 erschien die 5. Auflage mit seinem Kapitel Vertragsverhandlung in den USA in Heus­sen/Pischel, Handbuch Vertragsverhandlung und Ver­trags­ma­na­ge­ment, und 2012 sein Buchbeitrag Business Nego­ti­ati­ons in Ger­ma­ny in New York, 2013 sein EBook Der ame­ri­ka­ni­sche Vertrag: Planen - Ver­han­deln - Schreiben.

Die meisten Mitverfasser sind seine hochqualifizierten, in das amerikanische Recht eingeführten Referendare und Praktikanten.




 
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