Karaoke verletzt Urheberrecht
CK • Washington. Karaoke verletzt Urheberrecht, auch wenn kein Musikant singt, erklärt der Fall Sony/ATV Publishing LLC v. Ontario Inc., in dem die beklagte Verletzerin behauptete, eine Lizenz für den Musikversand zu besitzen, während der klagende Musikvertrieb behauptete, Karoake sei als audiovisuelles Werk von der Lizenz für die Aufführung lizenzierter Musik ausgeschlossen. Die Verletzerin meinte, ihr Verkauf von Musikdatei als MP3 und von Grafikdatei mit dem Liedtext sei von der Lizenz gedeckt, weil erst der Kunde die Dateien zusammen aufführe und damit ein audiovisuelles Werk anbiete. Das Bundesberufungsgericht des sechsten Bezirks der USA in Cincinatti sah hingegen eine Umgehung technischer Schranken:
Das Gericht erörtert ausführlich vier Lizenzen, die die Beklagte vermeintlich, doch fehlerhaft zur Ansicht verleiteten, ihr Vertriebsgeschäft sei von Rechteverwertern erlaubt. Es erklärt dazu die territorialen, temporalen und inhaltlichen Grenzen der von Rechteverwertern erteilten Nutzungsgenehmigungen sowie die anderen Anforderungen an eine einstweilige Verfügung, preliminary Injunction.
[I]t denies distributing karaoke recordings, claiming instead to sell MP3+G files, which consist of a sound recording file (MP3) and a separate graphic file with the lyrics (+G). Ontario says that its run-of-the-mill HFA license authorizes this distribution scheme because the two files are technically independent and create an audiovisual work only when played in unison by the consumer. It fails to persuade. And other courts have rejected similar technological efforts to bypass obtaining additional licenses. See, e.g., ABKCO Music Inc. v. Stellar Records Inc.… (rejecting the defendant's contention that physical "CD+G's" are phonorecords falling within the grant of a compulsory license); Leadsinger Inc. v. BMG Music Pub., (holding that a microchip containing sound recordings and images of the corresponding lyrics constituted an audiovisual work exceeding the scope of a compulsory license). AaO 5-6.Die Entscheidungsbegründung vom 9. Juni 2016 stützt ein einstweiliges Vertriebsverbot des Untergerichts: [T]he district court determined that Ontario's licenses did not authorize its use of the Subject Works and enjoined Ontario from "copying, recording, manufacturing, advertising, distributing, selling, offering for sale, transmitting or otherwise exploiting or causing to be used in any manner in the United States … the musical compositions owned and/or administrated by [Publishers]."
Das Gericht erörtert ausführlich vier Lizenzen, die die Beklagte vermeintlich, doch fehlerhaft zur Ansicht verleiteten, ihr Vertriebsgeschäft sei von Rechteverwertern erlaubt. Es erklärt dazu die territorialen, temporalen und inhaltlichen Grenzen der von Rechteverwertern erteilten Nutzungsgenehmigungen sowie die anderen Anforderungen an eine einstweilige Verfügung, preliminary Injunction.