Dennoch arbeiten auch bei staatlichen Bauprojekten Subunternehmer dem Generalunternehmer zu, der mit dem Bauherrn kontrahiert. Privity beschreibt die indirekte Vertragsbeziehung zwischen Parteien. Sie kann wirksam im Verhältnis Bauherr und Subunternehmer ausgeschlossen werden. Der vom Generalunternehmer nicht vergütete Subunternehmer darf dann seine Forderungen nicht gegenüber dem Bauherrn geltend machen. Im öffentlichen Baurecht der USA soll daher der Miller Act Subunternehmer schützen, indem er diesen erlaubt, erstens einen Payment Bond vom Generalunternehmer und zweitens eine Zahlung binnen 90 Tagen aus diesem Bond zu verlangen, ohne einen komplizierten, langwierigen und teuren Rechtsstreit erdulden zu müssen.
In Strittmatter Metro Inc. v. Fidelity and Deposit Co. of Maryland entschied das Bundesgericht der Hauptstadt am 20. September 2016 einen solchen Anspruch nach dem einzelstaatlichen Little Miller Act, gegen den der General Contractor einwandte, der Subcontractor sei durch Einbeziehung einer Mediationsklausel aus dem Hauptvertrag in den Subunternehmervertrag gebunden und müsse erst dieses Verfahren durchschreiten. Mit dem Privity-Verbot des Hauptvertrages sei diese Incorporation by Reference unwirksam, urteilte das Gericht lesenswert, und lässt den Sub direkt aus der Zahlungsgarantie vorgehen.