Gleich zu Beginn erläutert er, sich nach dem ersten Gespräch mit dem damaligen Präsidentschaftskandidaten veranlasst gesehen zu haben, die gemeinsamen Unterredungen in Form von Memoranden inhaltlich zu fixieren:
I felt compelled to document my first conversation with the President-Elect in a memo. […] Creating written records immediately after one-on-one conversations with Mr. Trump was my practice from that point forward. AaO.Dank dieser Aufzeichnungen fällt sein Statement erstaunlich detailliert aus. Nicht nur die Daten der einzelnen Konversationen, sondern auch deren wesentliche Inhalte und sogar wörtliche Aussagen des US-Präsidenten kann der Ex-FBI-Direktor so rekonstruieren. Demnach führten Trump und Comey insgesamt fünf Gespräche, in denen es zunächst um Comey's Position als künftiger FBI-Direktor ging und sich Trump - quasi im Gegenzug - Comey's Loyalität zusichern lassen wollte. In späteren Unterhaltungen erkundigte sich Trump unter anderem nach etwaigen Ermittlungen gegen seine eigene Person und äußerte seine Hoffnung, die Flynn-Ermittlungen würden bald eingestellt:
I hope you can see your way clear to letting this go, to letting Flynn go. He is a good guy. I hope you can let this go.Comey's Eingangs-Statement scheint geeignet, die im Raume stehenden Vorwürfe gegen Präsident Trump zu erhärten. Die dokumentierten Gespräche zwischen Trump und Comey lassen darauf schließen, dass der Versuch politischer Einflussnahme in die Ermittlungstätigkeit des FBI durch Umgehung des Justizministers und unter Missachtung der Gewaltenteilung samt Checks and Balances im Raume steht. Dies gibt Veranlassung, die Unabhängigkeit des FBI als gefährdet anzusehen.
Mit Spannung bleibt abzuwarten, welche weiteren Erkenntnisse die Anhörung am 8. Juni 2017 im Senat mit sich bringen wird, und ob sie die Senatoren an das Impeachment-Verfahren zur Absetzung des Präsidenten nach Artikel 2(4) der Bundesverfassung erinnern wird.