• • Anforderungen an Fotorechtsverletzungsklage • • Verwechselbarkeitsmerkmale im Markenrecht • • Herstellerhaftung nach FBI-Telefondurchsuchung • • Zwang zur Gleichbehandlung verfassungswidrig • • Buch im Eigenverlag von Bestseller plagiiert • • Grenzkontrolle auf digitales Schmuggelgut • • Anfechtung der Online-Haftungsimmunität • • Zession des Urheberrechts nach 35 Jahren beendet • • Neueste Urteile USA

Montag, den 16. April 2018

Stand der prozessualen IP-Identifizierung bei Filmstreuung  

.   Langsam festigt sich auch in den USA das Verfahren zur Er­mitt­lung von IP-Anschriftennutzern bei behaupteter Rechtswidrigkeit einer un­er­laub­ten Verbreitung von Filmen und ähnlichen Werken. Die Porno­wirt­schaft treibt diese kostspielige Rechtsentwicklung voran und steht auch hin­ter der lehr­rei­chen Entscheidung vom 10. April 2018 in Malibu Media LLC v. John Doe sub­scri­ber assigned IP address 108.31.236.209.

Das Bundesgericht der Hauptstadt erklärt die Anforderungen an einen Erlass einer Anordnung, Subpoena, an den die Anschrift verwaltenden Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bieter, Internet Service Provider, und die örtlichen Zuständig­keits­re­geln, die sich allein aus Behauptungen und Vermutungen nach einer Geo­lo­ca­ti­on-Suche ableiten. Außerdem erörtert es die Voraussetzungen für eine Schutz­ver­fü­gung, die dem Anschrifteninhaber die Chance zur Abwehr der Subpoena ein­räumt, sowie wegen des behaupteten delikaten und poten­ti­ell rufschädi­gen­den Inhalts des vertriebenen Werks einer protective Order:
"The fact that a copyrighted work was illegally downloaded from a cer­tain IP ad­dress does not necessarily mean that the owner of that IP ad­dress was the infringer." … "Indeed, the true infringer could just as easily be a third party who had access to the internet connection, such as a son or daughter, houseguest, neighbor, or customer of a bu­siness offering an internet connection," and "[t]here is a real risk that defendants might be falsely identified and forced to defend them­sel­ves against unwarranted allegations." … There is also a risk that "the innocent defendant may be coerced into an unjust settlement with the plaintiff to prevent the dissemination of publicity surrounding unfounded allegations." AaO 4.







CK
Rechtsanwalt u. Attorney Clemens Kochinke ist Gründer und Her­aus­ge­ber des German Ame­ri­can Law Journal in der Digitalfassung so­wie von Embassy Law. Er ist nach der Ausbildung in Deutschland, Mal­ta, Eng­land und USA Jurist, vormals Referent für Wirt­schafts­politik und IT-Auf­sichtsrat, seit 2014 zudem Managing Part­ner einer 75-jäh­ri­gen ame­ri­ka­nischen Kanzlei für Wirtschaftsrecht. Er erklärt deutsch-ame­ri­ka­ni­sche Rechts­fra­gen in Büchern und Fachzeitschriften.

2014 erschien sein Kapitel Vertragsverhandlung in den USA in Heus­sen/Pischel, Handbuch Vertragsverhandlung und Ver­trags­ma­na­ge­ment, und 2012 sein Buchbeitrag Business Nego­ti­ati­ons in Ger­ma­ny in New York, 2013 sein EBook Der ame­ri­ka­ni­sche Vertrag: Planen - Ver­han­deln - Schreiben.

Die meisten Mitverfasser sind seine hochqualifizierten, in das amerikanische Recht eingeführten Referendare und Praktikanten.