In den USA können viele Kanzleien solche Fälle daher nicht sinnvoll übernehmen. Allerdings empfiehlt sich, die Rechtsentwicklung weiter zu verfolgen. Passagiere können auch bei Lawyers.com Suchbegriffe eingeben, die möglicherweise eine um diese Fälle werbende Kanzlei aufzeigen.
Die Verjährungsfristen sind in den USA je nach Staat ziemlich kurz, und kein Anwalt sollte ohne Mandat und Prüfung eine verbindliche Auskunft erteilen. Schließlich sind folgende Punkte zu bedenken:
1) Amerikanische Organisationen üben oft für ihre Mitglieder Druck auf Unternehmen aus. Manchmal können Gruppenreisenpassagiere, die eine amerikanische Veranstaltung wegen COVID nicht besuchen können, den Veranstalter oder Verein dazu animieren, wenn auch andere Mitglieder betroffen sind.Der europäische Anwalt von euroäischen Passagieren sollte prüfen, ob eine Berufung auf amerikanisches Recht nicht die Rechte nach europäischem und deutschem Recht berührt. Grundsätzlich ist das Reiserecht in der EU vorteilhafter für Reisende als das amerikanische.
2) Das zuständige Bundesluftfahrtbundesamt in Washington, DC, nimmt Beschwerden am Ende einer Consumer Ticket Refund-Webseite entgegen.
3) Dasselbe Amt hat eine schwammige Umsetzungsrichtlinie für die Erstattung von Flug- und Flugnebenkosten erlassen, auf die Passagiere ihre Fluggesellschaft hinweisen können: The obligation of airlines to provide refunds, including the ticket price and any optional fee charged for services a passenger is unable to use, does not cease when the flight disruptions are outside of the carrier’s control (e.g., a result of government restrictions). Die Richtlinie spricht COVID an und wird vielfach so verstanden, dass sie auch einen wegen Einreisebeschränkungen abgesagten Flug deckt. Andere Kommentatoren meinen, dass der Flug vom Veranstalter abgesagt sein muss, bevor der Passagier kündigen und die Erstattung fordern darf.