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Donnerstag, den 02. Dez. 2021

COVID: Unversicherter Umsatzverlust

 
.   Eine Sachschadenversicherungspolice, die die laut Klage auch von COVID bedeckte Oberflächen in einem Geschäft decken soll, ist im Revisionsentscheid Bridal Expressions LLC v. Owners Ins. Co. das zentrale Thema. Das klagende Geschäft erlitt wegen der Pandemieeinschränkungen Umsatzeinbußen und verlangt vom Versicherungsträger deren Ersatz, weil COVID-Partikel auch auf Tische, Theken und sonstige Einrichtungen fielen.

Die Klagebehauptungen klingen abstrus, aber der Fall beschäftigt selbst die Revision. Am 30. November 2021 entschied das Bundesberufungsgericht des Sechsten Bezirks der USA in Cincinnati mit lesenwerter Begründung, dass kein versicherter Sachschaden als "direct physical loss of or damage to Covered Property" entstand:
Throughout the coverage period, Bridal Expressions retained possession of its property and could put it to use. The company’s inability to use the property in the same way as it did before the pandemic--not unlike the situation faced by restaurants at the time--does not satisfy the policy's language. "A loss of use simply is not the same as a physical loss."
… Bridal Expressions … say that … the virus could alter physical property somehow, noting how biological agents might render products impure and how the virus might spread person-to-person through the air and on surfaces. Bridal Expressions never tied those points to its store. The complaint repeatedly says that the company’s measures were preventative, not reactive, when it comes to the virus entering the premises. The "possibility" of an event does not suffice to state a claim…







CK
Rechtsanwalt u. Attorney Clemens Kochinke ist Gründer und Her­aus­ge­ber des German Ame­ri­can Law Journal in der Digitalfassung so­wie von Embassy Law. Er ist nach der Ausbildung in Deutschland, Mal­ta, Eng­land und USA Jurist, vormals Referent für Wirt­schafts­politik und IT-Auf­sichtsrat, seit 2014 zudem Managing Part­ner einer 75-jäh­ri­gen ame­ri­ka­nischen Kanzlei für Wirtschaftsrecht. Er erklärt deutsch-ame­ri­ka­ni­sche Rechts­fra­gen in Büchern und Fachzeitschriften.

2014 erschien sein Kapitel Vertragsverhandlung in den USA in Heus­sen/Pischel, Handbuch Vertragsverhandlung und Ver­trags­ma­na­ge­ment, und 2012 sein Buchbeitrag Business Nego­ti­ati­ons in Ger­ma­ny in New York, 2013 sein EBook Der ame­ri­ka­ni­sche Vertrag: Planen - Ver­han­deln - Schreiben.

Die meisten Mitverfasser sind seine hochqualifizierten, in das amerikanische Recht eingeführten Referendare und Praktikanten.