Das Urteil wird vermutlich ein neues Überprüfungsniveau bei Nichtbanken hervorrufen. Zu berücksichtigen ist nämlich, dass das Giralsystem in den USA nicht existiert und damit der Zahlungsverkehr mit Schecks in Amerika eine viel höhere Bedeutung besitzt als in Deutschland. Aus diesem Grunde kommt dem Urteil eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung zu.
Der Börsenmakler Charles Schwab & Co. hatte einen Scheck über $287.651,23 von einem James M. Carden zur Kontoeröffnung für Spekulationszwecke angenommen, der auf das Konto der Allianz Life Insurance Company gezogen war, welche wiederum ein Konto bei der Wells Fargo Bank unterhielt. Schwab erhielt den Eindruck, Carden sei ein Allianz-Angestellter, welcher eine Auszahlung aus einem Pensionsprogramm der Allianz deponieren wolle. Kurz nach der Kontoeröffnung und Gutschrift des Betrages transferierte Carden das Geld zu anderen Institutionen. Während Schwab bei Wells Fargo eine Deckungsbestätigung eingeholt hatte, wurden keine Auskünfte von der Allianz eingezogen. Die Allianz entdeckte, dass der Scheck gefälscht und Carden kein Angestellter war. Travelers Casualty und Surety Company of America, die die Allianz gegen derartige Verluste versicherte, glich den Schaden aus und verklagte Wells Fargo und Schwab auf Ersatz.
Das Urteil entspricht dem Sinn und Zweck des Bankreformgesetzes von 2000, dass Nichtbanken keine Vorzugsbehandlung geniessen sollten. Zum Bankreformgesetz auf Deutsch siehe Kochinke/Krüger, Allfinanzunternehmen in den USA, RIW 2000, 518 ff.