Werbung für Sammelklagen
CK • Washington. Sammelklagen führen regelmäßig nicht zu realistischen Entschädigungen für die der Klasse angeschlossenen Kläger, sondern sind primär für die großzügige Honorierung der Anwälte bekannt, die erst den Anlass zur Klage gefunden und dann einige Kläger gesammelt haben. Sie sind die Truppen, mit denen die Überrumpelung der Beklagten durch eine Sammelklage begonnen werden kann.
Bei Lawyers and Settlements werden regelmäßig die neuesten Projekte dieser Art vorgestellt, wobei auch vor reißerischer Werbung keine Scheu besteht: Viagra Blindness Class Action Being Filed - Join Now lautet es heute in der Spalte Hot Issues.
Ohne Kläger keine Klage, kein Honorar. Daher ist die Werbung unter einem kanzleiunabhängigen Banner verständlich. Champerty würde die direkte Werbung verbieten. Der Anbieter der Webseite operiert daher als selbständiges Marketing-Unternehmen, dem wohlweislich keine Anwälte angehören und das vorsichtshalber ein paar Meilen jenseits der US-kanadischen Grenze angesiedelt ist.
Der Begriff Settlements deutet auf das wesentliche Element des Sammelklagen-Geschäftsmodells hin: Im Blitzkrieg den Gegner zum Vergleich zwingen. Und wie? Na, durch den Druck der Öffentlichkeitsarbeit natürlich, zu dem das Webangebot von Lawyers and Settlements sein Teil beisteuert.
Zwar entsteht der Eindruck, das Sammelklagensystem weise irreguläre Werbe- und Vergütungspraktiken und rechtstaatsfeindliche Nötigungs- oder gar Erpressungselemente auf, doch haben sich die im allgemeinen mit Gutscheinen abgespeisten Kläger noch nicht zu einer Klägergruppe zusammen geschlossen, um gegen den offensichtlichen Mißbrauch vorzugehen.
Zwar entsteht der Eindruck, das Sammelklagensystem weise irreguläre Werbe- und Vergütungspraktiken und rechtstaatsfeindliche Nötigungs- oder gar Erpressungselemente auf, doch haben sich die im allgemeinen mit Gutscheinen abgespeisten Kläger noch nicht zu einer Klägergruppe zusammen geschlossen, um gegen den offensichtlichen Mißbrauch vorzugehen.