Diskutiert wurde vor allem über die rechtlichen und politischen Unterschiede zwischen den USA und Deutschland in Bezug auf das Verhältnis von Religion und Politik. In den USA wurde eine strikte Trennung von Kirche und Staat im ersten Verfassungszusatz, First Amendment, festgeschrieben. In Deutschland besteht mit Artikel 140 Grundgesetz, der auf die Bestimmungen der Artikel 136 bis 141 Weimarer Reichsverfassung verweist, verfassungsrechtlich eine Trennung von Kirche und Staat.
Gleichwohl ist die Ausgestaltung dieses Grundsatzes in den beiden Staaten in Recht und Politik eine völlig andere. Um nur einige Beispiele zu nennen: Einerseits darf es in den USA keinen staatlichen Religionsunterricht - wie in Deutschland - geben. Auch besteht mit Weihnachten lediglich ein religiöser Feiertag in den USA, während davon in Deutschland durch das Ladenschlussgesetz eine ganze Reihe existieren. Auf der anderen Seite spielt die Religion in der US-Politik - ganz im Gegensatz zu Deutschland - eine erhebliche Rolle, wie die derzeit stattfindenden Vorwahlen zeigen. So ist es für viele Amerikaner undenkbar, einen Präsidenten zu wählen, der nicht an Gott glaubt.
Diese unterschiedlichen Verständnisse von Politik und Religion können oft zu Missverständissen über das andere System führen. Veranstaltungen wie diese helfen, die Unterschiede herauszustreichen und die Gemeinsamkeiten zu entdecken, die sich auch in Legislative, Judikative und Exekutive widerspiegeln.