Zustellung ins Ausland nach Belieben
Klagen via Telex, Facebook, Twitter
CK • Washington. Wer Deutschland oder deutsche Unternehmen im US-Prozess verteidigt, kennt das Problem. Die Klage wird nicht immer sauber nach dem Haager Zustellungsübereinkommen zugestellt. Über den Zaun geworfen, per Telex knatternd versandt oder per Seepost übermittelt - irgendwie wird die Zustellung schon gelten, hofft der amerikanische Kläger, vgl. Horlick/Kochinke, Auslandszustellungen nach US-amerikanischem Bundesrecht, RIW 1982, 162. Die Übereinkunft macht es zu teuer und kompliziert, und nicht jeder Klägeranwalt kennt sie.
Telex: Einladung an BCR-Alumni
zur FB-Gruppe WahlstationUSA
Dass ein weiteres Untergericht nun die Zustellung per Facebook, Twitter oder EMail für richtig hält, verwundert daher nicht. Wie das Telex einen fortschrittlichen, beweiskräftigen Weg bot, den Gerichte akzeptierten, darf das Präzedenzfallrecht auch Facebook als zulässigem Zusteller werten.
Die neue Entscheidung wird detaillierter in Judge Engelmayer Permits Service Via Social Media dargestellt. Im Fall FTC v. PCCare247 Inc. hatten die Beklagten ihr verbraucherunfreundliches Gebaren in Social Media getrieben.