Die Veranstaltung überzeugte, während die Entscheidung gegen die NSA im Fall Klayman v. Obama noch viele Hürden überstehen muss. Claus Gramckow, der Leiter des Transatlantischen Dialogprogramms, bewies ein gutes Händchen bei der Auswahl des Redners, Christoph von Marschall, dem diplomatischen Chefkorrespondenten und ehemaligen US-Korrespondenten des Tagesspiegels, einem ausgewiesenen Kenner des Politbetriebs in der US-Hauptstadt. Dieser beleuchtete sehr gut den unterschiedlichen Blick der Deutschen und Amerikaner auf den NSA-Skandal, so dass das internationale Publikum ein Gefühl für die jeweils andere Seite bekam. Von Marschall beleuchtete dabei nicht nur die politische Situation, sondern auch die rechtliche Seite des Skandals: Gerade im Hinblick auf das im Volkszählungsurteil entwickelte Recht auf informationelle Selbstbestimmung sowie das Vorratsdatenspeicherungsurteil des Bundesverfassungsgerichts sei das Sammeln von Daten durch die NSA im höchsten Maße illegal. Begriffe, die man nicht übersetzen, sondern lediglich beschreiben kann. Er warnte vor einem plumpen Anti-Amerikanismus auf deutscher Seite oder dem Abbruch der TAFTA-Verhandlungen durch die EU. Hier würden sich Deutschland und die EU selbst schaden. Vielmehr müsse der amerikanische Kongress seine Kontrollaufgaben wieder gewissenhafter wahrnehmen und einfordern.
Während der Kläger Larry Klayman feierte, rundeten die Stiftungsgäste aus Kongress, Ministerien, Think Tanks und Kanzleien die lehrreiche Veranstaltung bei einem hervorragenden Menü und Fragen-und-Antwort-Austausch ab. Wer als Referendar oder Praktikant die Chance bekommt zu einer Veranstaltung der Friedrich Naumann Stiftung zu gehen, sollte sie unbedingt wahrnehmen.