Das Bewegendste mit wahrlich langwährender Bedeutung war die Neubesetzung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten mit einem Trump-Loyalisten, dessen Prüfung im Senat ungewöhnlich bedenkliche Charakterzüge offenbarte. Aus dem Advice and Consent-Verfahren hält sich der einen Kandidaten anregende Präsident normalerweise heraus, aber im Jahr 2018 gab es stets zu allem, gefragt oder ungefragt und unter Umgehung der Pressesprecher und Minister, eine Trump-Tweet-Flut - auch zur Entlassung seines glücklosen Justizministers Jefferson Beauregard Sessions.
Die Unter- und Revisionsgerichte des Bundes schlagen sich noch auf die Seite der Verfassung und des Rechts. Sie weisen Trump in seine Schranken - ebenso wie die übermächtigen Sport- und Pornovermarkter, die sie plötzlich als Copyright Trolls bezeichnen und denen sie bei behaupteten Urheberrechtsverletzungen Strafschadensersatz verweigern oder gleich erklären, dass IP-Anschriften als Beweis ziemlich wertlos sind, wenn sie nicht durch andere Nachweise gestützt werden.
Aufmerksamkeit verdient das neue Geschäftsgeheimnisschutzgesetz des Bundes, der Defend Trade Secrets Act, das sich zum Mittel der Ausspionierung von Wettbewerbern entwickelte. Dasselbe gilt für die 2018 wiederholt und etwas überraschend forcierte Haftungserstreckung auf Gesellschafter für Firmenschulden - und umgekehrt mit Durchgriff in beide Richtungen.