Im ersten Fall schwenkte Chef Roberts vom rechten zum linken Flügel, als er mit den liberalen Richtern für die Aussetzung eines Abtreibungsverbots in Louisiana stimmte. Mit diesem Ergebnis konnte man nach der Einsetzung des neuen Trumprichters Kavanaugh nicht rechnen. Dieser Kavanaugh schrieb dann die Beschlussbegründung der Minderheit.
Im zweiten Fall ordnete das Gericht den Todesstrafenvollzug an einem verurteilten Moslem an, der rügte, dass ihn kein Iman in seiner letzten Stunde begleiten dürfe, während verurteilten Christen ein Priester beistehe. Der normale Menschenverstand interpretiert das Religionsverfassungsrecht der USA im Ersten Verfassungszusatz so, dass sich der Staat nicht in Religionsfragen einmischen darf und deshalb Gläubige unterschiedlicher Religionen gleich behandeln muss. Der rechte Flügel entschied jedoch genauso hart, wie das gesamte Gericht sonst nur über Schiedsklauseln urteilt. Ohne Wenn, Aber und Imam muss die Vollstreckung stattfinden.