Ein Indianer wurde im einzelstaatlichen Gericht Oklahomas strafrechtlich verurteilt und griff die Zuständigkeit des Staates mit der Begründung an, er unterfalle allein der Gerichtsbarkeit des Bundes; das Urteil sei aufzuheben. Der Supreme Court prüfte die Staatsverträge zwischen dem Bund und den Stämmen, denen der Bund Land in Oklahoma vertraglich zugewiesen hatte. Bestimmte Straftaten unterliegen der ausschließlichen Zuständigkeit der Bundesgerichte, 18 USC §1153(a).
Der Supreme Court bestätigte am 9. Juli 2020 die Anwendbarkeit dieser Regeln, weil der Staatsvertrag - anders als Oklahoma glaubte - noch in Kraft ist und riesige Landstriche allein den souveränen Stämmen gehören, der Verurteilte Indianer ist und die Tat in die enumerierte Liste der Bundesstraftaten fällt. Erst in Zukunft wird sich zeigen, ob die Entscheidung nicht auch souveräne Territorien in anderen Einzelstaaten betrifft und über das Strafrecht hinausgehend auch zivil- und verwaltungsrechtliche Wirkung entfaltet.